Wechseljahre - Sanfter Wandel
Ob trockene Haut, Müdigkeit, Schweißausbruch: Mit einem gesunden Lebensstil und Pflanzenkraft aus der Apotheke müssen Sie die Wechseljahre nicht fürchten.
Ab Mitte oder Ende 40 ist es meist soweit: Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Schlafprobleme schleichen sich immer mehr in den Alltag ein. Die Wechseljahre sind da, da gibt es kein Vertun. Es ist eine Zeit des hormonellen Umbruchs. Mediziner sprechen auch vom Klimakterium oder von der Menopause – aber nie von einer eigenständigen Krankheit. Wechseljahre definieren sie als einen natürlichen Abschnitt im Leben jeder Frau, fünf bis zehn Jahre dauert er in der Regel. Der Körper fährt die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone immer weiter herunter. Schweißausbrüche und Hitzeattacken können nun auftreten. Einige Frauen klagen über Erschöpfung, Muskel- und Gelenkschmerzen, Schlafprobleme oder eine trockene Scheide.
Den Wandel prima meistern
Gleichwohl: Viele Frauen erleben den Wandel positiv als einen Neuanfang. Er fällt ohnehin in die Lebensmitte – eine Zeit der Veränderung, die viele Chancen bietet. Die Kinder werden oder sind erwachsen. So bleibt viel mehr Zeit für einen selbst, die Partnerschaft kann neu erlebt werden. Mit der hormonellen Umbruchphase verändert sich auch häufig die Sexualität der Frau. Die neue Lust zu empfinden oder sogar offen mit seinem Gegenüber zu besprechen, kann die Beziehung bereichern. Wechseljahre können nicht zuletzt auch Anreiz dafür sein, seinen Lebensstil gesünder zu gestalten. Ob mehr Bewegung, eine bewusstere Ernährung oder tägliche Entspannungsübungen: Oft reicht bereits ein achtsamerer Umgang mit sich, typische Begleiterscheinungen der Hormonschwankungen gut in den Griff zu bekommen. Doch meist passiert dabei noch viel mehr: Frau fühlt sich wieder wohl in ihrer Haut und mag ihr neues Gesundheitsprogramm nie mehr missen – selbst dann nicht, wenn der Wechsel schon lange kein Thema
mehr ist.
Tipps von Profis
Wichtig ist allerdings, Beschwerden wie Hitzewallungen oder häufiges Herzrasen auf den Grund zu gehen. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Krankheiten ausschließen oder behandeln und zudem beurteilen, ob mit den fehlenden weiblichen Hormonen Osteoporose oder Herz-Kreislauf-Leiden auftreten können. Lange Zeit galt die Hormonersatztherapie als das Mittel der Wahl, um solchen Gefahren vorzubeugen. Die Idee dahinter: Frauen erhalten Östrogene und Gestagene in Form von Pillen, Pflaster, Gelen und Spray, um den natürlichen Mangel auszugleichen.
Weil die Gabe nicht ganz risikofrei ist, geht man heutzutage bedächtiger vor. Weibliche Hormone zu Beginn der Wechseljahre vorbeugend zu verordnen, ist tabu. Gynäkologinnen und Gynäkologen gehen aber nach wie vor davon aus, dass eine Hormonersatztherapie in bestimmten Fällen sinnvoll sein kann, etwa bei starken Hitzewallungen und Schweißausbrüchen. Über Nutzen und Risiken der Behandlung klärt die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt jede Frau individuell und ausführlich auf. Das hilft ihr, sich zu entscheiden – und die Weichen für einen tollen Lebensabschnitt neu zu stellen.
Selbsthilfe - So kommen Sie gut durch den Wechsel
Die richtige Ernährung
Bei Gewichtszunahme tägliche Kalorienzahl reduzieren. Öfter mal Brokkoli statt Pommes essen. Sprichwörtlich entlastet, fühlen Sie sich wohler.
Käse, Joghurt und Nüsse liefern viel von dem Knochenbaustoff Kalzium. Gut gegen Osteoporose.
Die traditionelle Mittelmeerküche mit gesunden Ölen, Fisch, viel Obst und Gemüse, aber wenig Fleisch schützt Herz und Gefäße.
In Sojaprodukten, aber auch Leinsamen und Hülsenfrüchten stecken Isoflavone. Diese sekundären Pflanzenstoffe haben Einfluss auf den Östrogenspiegel. Vor dem vermehrten Verzehr aber erst ärztlichen Rat einholen.
Bei Hitzewallungen und Schweißausbrüchen: Alkohol, scharf gewürzte Speisen, Kaffee und Nikotin können sie befeuern – aber individuell sehr verschieden.
Trinken Sie viel Wasser und ungesüßten Kräutertee.
Bewegung und Entspannung
Wer regelmäßig walkt, Rad fährt oder schwimmt, tut automatisch etwas gegen unerwünschte Auswirkungen der Menopause wie Übergewicht, zu hohen Blutdruck, Osteoporose, Schlafstörungen oder depressive Verstimmungen.
Experten empfehlen eine Mischung aus Ausdauersport und Krafttraining. Hauptsache in Bewegung bleiben: Schon regelmäßig zügig spazieren zu gehen ist klasse!
Um den Stresspegel zu senken, helfen Yoga, Muskelentspannung nach Jacobson oder Meditation. Diese Auszeiten greifen auch bei Schlafproblemen. Ein negatives Körpergefühl, das manche Frau in den Wechseljahren entwickelt, kann sich bessern.
Hilfe aus der Apotheke
Lassen Sie sich von pharmazeutischen Experten zu pflanzlichen Helfern gegen die Probleme der Wechseljahre beraten. Bei Hitzewallungen und Schweißausbrüchen helfen zum Beispiel Extrakte aus Traubensilberkerze, Sibirischem Rhabarber oder Salbeiprodukte. Inhaltsstoffe aus Mönchspfeffer haben zudem einen regulierenden Einfluss auf den Hormonhaushalt.
Kommt für Sie laut Ärztin oder Arzt eine Hormonersatztherapie infrage: Ihre Apotheke informiert über mögliche Darreichungsformen.
Ob Schlafprobleme, traurige Stimmung oder Übergewicht: Das Fachpersonal weiß, was gegen unangenehme Begleiter der Wechseljahre hilft.
In der Menopause spielt Ernährung eine wichtige Rolle: Viele Apotheken haben sich dazu Fachwissen in einer Weiterbildung angeeignet. Lassen Sie sich beraten!